Die unterirdischen Bauwerke, die während des Kalten Krieges errichtet wurden, müssen in besonderer Weise mit Bezug auf die damaligen politischen Ereignissen gesehen werden. So entstanden im ehemaligen West-Berlin zahlreiche Bunkeranlagen, sowie - in der Konkurrenz der politischen Systeme - eine überdimensionierte unterirdische Infrastruktur.
Mit der Konfrontation der Supermächte wurde auch die Stadt für sich zu einem Schauplatz des Kalten Krieges. An verschiedensten Stellen wird heute an Personen und Ereignisse, die mit unterirdischen Orten in Verbindung stehen, durch Gedenkstätten oder Ausstellungen erinnert.
Ehemaliges Speziallager der sowjetischen Besatzungsmacht und später Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit. Im Keller befinden sich Zellen, in denen Gefangene misshandelt wurden.
Zu besichtigen: öffentliche Führungen, hier...
In dem Museum kann ein Abschnitt des berühmten Spionagetunnels besichtigt werden, den die amerikanischen und britischen Geheimdienste in den fünfziger Jahren in Rudow bauten. So wurden die Telefonleitungen der sowjetischen Streitkräfte abgehört.
Zu besichtigen: während der Öffnungszeiten, hier...
Diese Gedenkstätte besteht aus einem rekonstruierten und denkmalartig verfremdeten Abschnitt der Berliner Mauer, einem Dokumentationszentrum und der neu erbauten Versöhnungskirche. Die ursprüngliche Versöhnungskirche lag nach dem Bau der Berliner Mauer im Todesstreifen der Grenzanlagen und konnte von ihrer Gemeinde nicht mehr genutzt werden. 1985 wurde sie dann gesprengt. In dem an ihrer Stelle neu errichteten Sakralbau, der teilweise auf den Fundamenten der alten Kirche steht, ist unter einer Glasplatte noch die von den Grenztruppen vermauerte Kellertür der ersten Versöhnungskirche sichtbar. In dem Dokumentationszentrum werden auch die zahlreichen Fluchttunnel thematisiert, von denen viele im Bereich Bernauer Straße gegraben wurden – wie z.B. die berühmten „Tunnel 29" und „Tunnel 57". Darüber hinaus behandelt die Gedenkstätte auch die kaum bekannten, von der Staatssicherheit gegrabenen Gegentunnel im Bereich Bernauer Straße.
Zu besichtigen: während der Öffnungszeiten, hier...
Privat betriebenes Museum, das u.a. dokumentiert, wie die Menschen aus der DDR versuchten, die Sperranlagen der Berliner Mauer zu überwinden.
Zu besichtigen: während der Öffnungszeiten, hier...
In der Nachkriegszeit sind in West-Berlin „Zivilschutzanlagen" für etwa 25 000 Menschen errichtet worden. Sie sollten vor geringer radioaktiver Strahlung und den Gefahren eines konventionellen Krieges zwei Wochen lang Schutz bieten. Dabei handelte es sich entweder um neu ausgestattete Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg oder um Neubauten (so genannte „Mehrzweckanlagen") wie z.B. Tiefgaragen, die in Krisen oder Kriegszeiten zu Bunkern umgerüstet werden sollten. Zahlreiche Bauten dieser Art aus den achtziger Jahren sind aber aus Kostengründen nicht vollständig ausgerüstet worden. Somit verfügte West-Berlin letzten Endes nur über Schutzplätze für weniger als ein Prozent der Einwohner. Im Osten Berlins gab es kein vergleichbares Programm für die Bevölkerung.
Dieser U-Bahnhof hätte im Krisen- bzw. Kriegsfall als Zivilschutzanlage genutzt werden können.
Zu besichtigen: Führungen des Vereines „Berliner Unterwelten", hier...
Dieser U-Bahnhof hätte im Krisen- bzw. Kriegsfall als Bunker genutzt werden können. Nicht öffentlich zugänglich.
Eine in den siebziger Jahren errichtete Tiefgarage wurde so ausgebaut, dass sie für den Zivilschutz hätte genutzt werden können.
Zu besichtigen: Führungen stündlich während der Öffnungszeiten, hier...
Diese in den siebziger Jahren errichtete Tiefgarage wurde so hergerichtet, dass sie in Krisen- oder Kriegsfällen als Bunker hätte genutzt werden können.
Zu besichtigen: über das Bezirksamt Kreuzberg
Seit 1987 betreibt die Bewag hier eine 23 Meter tief liegende Anlage mit fünf Pumpen und einem Tunnelsystem für die Berliner „Fernwärme"-Versorgung. Die Anlage ist die größte ihrer Art in Europa.
Nicht öffentlich zugänglich.
Im West Teil der Stadt entstanden in der Zeit des Kalten Krieges zahlreiche Bahnhöfe eines überdimensionierten Verkehrsnetzes, die auf absehbare Zeit nicht ans Netz gehen werden. Hierbei handelt es sich um „Bauvorleistungen" der Linien U 3, U 5 und U 10. Das größte Bauvolumen hatten dabei die Bahnhöfe der teilweise parallel zur S-Bahnlinie 1 geplanten U 10, die vom Rathaus Steglitz bis zum Potsdamer Platz verlaufen sollte.
Im Folgenden sind die Bauwerke der U 10 in Nord-Süd-Richtung aufgelistet
U-Bahnhof Kleistpark (Schöneberg):
Unter der Station der U 7 befindet sich der Rohbau eines weiteren Bahnhofes für die U 10.
Nicht öffentlich zugänglich.
Innsbrucker Platz (Friedenau):
Unter der Zugangspassage zum U-Bahnhof befindet sich der Tunnel der Stadtautobahn, darunter der Bahnhof der geplanten U 10.
Zu besichtigen: auf Sonderführungen der BVG
U-Bahnhof Walther-Schreiber-Platz (Friedenau):
Dort liegen ein U-Bahnhofsrohbau für die U 10 sowie ein Tunnelabschnitt unter der Rheinstraße.
Nicht öffentlich zugänglich.
U-Bahnhof Schlossstraße (Steglitz):
An diesem Bauwerk ist anhand der vier Bahnsteige zu erkennen (von denen nur zwei genutzt werden), dass er eigentlich für zwei U-Bahnlinien geplant war.
Zu besichtigen: während der Betriebszeiten der BVG
U-Bahnhof Rathaus Steglitz (Steglitz):
Die U 9 erreicht hier an dem ursprünglich für die U 10 vorgesehenen unteren Bahnsteig ihre südliche Endstation. Ein anderer Bahnsteig befindet sich hinter Trennwänden in der unterirdischen Passage.
Nicht öffentlich zugänglich.
U-Bahnhof Turmstraße (Moabit):
In der Station befindet sich ein abgeschlossenes Zwischengeschoss mit einem kurzen Bahnhofsabschnitt bzw. Bahnsteig. Die Anlage war für einen späteren Kreuzungsbahnhof der U 9 und der geplanten U 5 vorgesehen.
Nicht öffentlich zugänglich
U-Bahnhof Jungfernheide (Charlottenburg):
In dieser Station wurden verschiedene „Bauvorleistungen" für die Verlängerung der U 5 nach Tegel gebaut. In einem Bereich dieses Areals werden Rettungsaktionen bei Unglücksfällen geübt.
Nicht öffentlich zugänglich.
Unter der in betrieb befindlichen Station der U 7 wurde der Rohbau eines Bahnhofes für die geplante U 3 angelegt.
Nicht öffentlich zugänglich
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